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Forum » 3.0 Allgemeines Forum » iPhone | iPad | Android | Apps » Stiftung Warentest testet Kommunikations-Apps für iOS und Android Geräte |
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# Thema - 27.02.2014 um 13:47 Uhr
Seitdem Mitte Februar bekannt wurde, dass Facebook den Messenger WhatsApp aufkauft, schauen sich viele Nutzer nach einer Alternative zu der beliebten App um. Die Stiftung Warentest hat sich vier häufig gewählte WhatsApp-Alternativen genauer angesehen und kommt zu dem Ergebnis: Nur eine ist "unkritisch". Die Tester haben bei den Android- und iOS-Versionen der Messenger überprüft, ob die Apps Nutzerdaten verschlüsseln und welche Informationen sie an wen übertragen. Die Bewertung bezieht sich daher ausschließlich auf den Datenschutz. Welche Funktionsvielfalt die Programme bieten und wie einfach sie zu handhaben sind, spielt in diesem Schnelltest keine Rolle. Datenschutz-Bewertung: sehr kritisch Datenübertragung: WhatsApp setzt keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein, der Anbieter kann die Unterhaltungen zwischen den Chattenden also mitlesen. Sowohl die iOS- als auch die Android-Version übertragen Adressbucheinträge ohne Zustimmung des Nutzers oder der betroffenen Dritten. Zusätzlich teilen sie die Telefonnummer sogar Dritten mit – ebenfalls ohne Verschlüsselung. Die Android-Version sendet selbst Daten unverschlüsselt, die der Nutzer eingibt. Darunter könnten auch Gesprächsinhalte sein. AGB: In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen fallen zahlreiche Passagen aus Verbrauchersicht negativ auf: Neben der Übertragung von Kontaktdaten Dritter ohne deren Zustimmung gestattet sich WhatsApp etwa, die AGB jederzeit sofort zu ändern und Informationen über den Nutzer an die Strafverfolgung weiterzuleiten – jeweils ohne ihn darüber zu informieren. Transparenz: WhatsApp ist nicht quelloffen. Daraus folgt, dass die Tester zwar ausschließen können, dass die App weitere Daten unverschlüsselt überträgt. Was sie jedoch möglicherweise noch in verschlüsselter Form kommuniziert, ließ sich nicht vollständig überprüfen. Verfügbarkeit und Kosten: WhatsApp ist ein amerikanischer Dienst, der sich mit Android, iOS, Windows Phone, Blackberry OS und einigen Nokia-Geräten nutzen lässt. Im ersten Jahr ist die App gratis, danach fallen jährlich 0,99 US-Dollar an. Aktuelle Lage: Welche Änderungen sich aus dem Verkauf an Facebook ergeben, ist derzeit noch unklar. Allerdings geht aus den AGB hervor, dass die Nutzerdaten bei einem Verkauf an den neuen Eigentümer, also Facebook, übergeben werden können. Threema ![]() Datenschutz-Bewertung: unkritisch Datenübertragung: Threema arbeitet mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zwischen den miteinander Kommunizierenden. Auch der Anbieter selbst kann die Unterhaltungen also nicht verfolgen. Die iOS-Version sendet zwar die Nutzer-ID an Threema – dies ist jedoch notwendig und unkritisch, da die Informationen verschlüsselt werden. Die Android-Variante verzichtet vollständig auf die Übermittlung von Nutzerdaten an den Anbieter und Dritte. Beide Apps können die Adressbucheinträge speichern, allerdings nur in pseudonymisierter Form und mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers. Die App ist auch verwendbar, wenn der Nutzer dem Auslesen seines Adressbuchs nicht zustimmt. AGB: Daten Dritter werden aus dem Adressbuch nach ausdrücklicher Zustimmung durch den Nutzer in pseudonymisierter Form an Server von Threema übertragen. Transparenz: Eine Einschränkung des positiven Urteils gibt es jedoch: Threema ist keine quelloffene Software. Eine komplette Analyse des Datensendeverhaltens ist daher nicht möglich. Die Prüfer können ausschließen, dass die App Nutzerdaten unverschlüsselt überträgt. Ob sie manche Daten aber eventuell verschlüsselt kommuniziert, konnten sie nicht zweifelsfrei feststellen. Verfügbarkeit und Kosten: Threema stammt aus der Schweiz und verwendet ein Ampelsystem, um Nutzern anzuzeigen, wie zuverlässig die Identität ihrer Kommunikationspartner bestätigt ist. Die App ist verfügbar für Android (Preis: 1,60 Euro) und iOS (1,79 Euro). Telegram Datenschutz-Bewertung: kritisch Datenübertragung: Telegram bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung an – allerdings muss der Nutzer diese Option („Secret Chat“) gezielt auswählen. Die App speichert automatisch alle Adressbucheinträge ohne die Zustimmung des Nutzers oder der betroffenen Personen. Ansonsten überträgt sie jedoch keinerlei Daten an den Anbieter oder an Dritte. AGB: In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen gestattet sich der Anbieter, Adressbucheinträge der Nutzer zu speichern. Außerdem gibt Telegram weder ein Impressum noch eine Kontaktadresse für Datenschutzfragen an. Transparenz: Telegram ist als einzige der getesteten Apps zumindest teilweise quelloffen. Eine vollständige Analyse der verschlüsselten Datenübertragung war jedoch aufgrund der nur partiell einsehbaren Software-Programmierung nicht möglich. Dass die App Daten unverschlüsselt versendet, können die Tester aber ausschließen. Verfügbarkeit und Kosten: Telegram wurde von zwei russischen Unternehmern gegründet, die Firma sitzt aber in Deutschland. Die App ist für Android und iOS erhältlich, beide Versionen sind gratis. Blackberry Messenger ![]() Datenschutz-Bewertung: sehr kritisch Datenübertragung: Ob der Blackberry Messenger eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwendet, ließ sich nicht eindeutig überprüfen. Zumindest die iOS-Version überträgt Nutzerdaten aber teilweise unverschlüsselt: Vor- und Nachname teilt die App sogar Dritten mit. Auch vom Nutzer eingegebene Daten, darunter möglicherweise Nachrichteninhalte, übermittelt sie unverschlüsselt. Zusätzlich versendet sie in verschlüsselter Form die Email-Adresse des Nutzers. Die Android-Version überträgt Nutzerdaten zwar nur verschlüsselt, ist dafür aber deutlich wissbegieriger: Sie versendet Nutzername und Passwort, Vor- und Nachname, Geburtsdatum, Heimatland, die Email-Adresse sowie die Sicherheitsfrage und deren Antwort. Beide App-Varianten können Adressbucheinträge übertragen, allerdings nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers. Der Messenger ist auch verwendbar, wenn der Nutzer dem Auslesen seines Adressbuchs nicht zustimmt. AGB: In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen finden sich mehrere Klauseln, die aus Verbrauchersicht problematisch sind. So gestattet sich Blackberry, die über den Messenger gesammelten Informationen mit Erkenntnissen über den Nutzer aus anderen Quellen zu kombinieren. Auf diese Weise kann das Unternehmen präzise Persönlichkeitsprofile erstellen und Werbung gezielt auf den Nutzer zuschneiden. Auch das Recht zur Datenweitergabe an Dritte ist sehr großzügig gestaltet. Blackberry lässt offen, welche Informationen es an wen weiterreichen darf. Transparenz: Die App ist nicht quelloffen. Daher konnten die Tester nicht feststellen, welche weiteren Daten sie möglicherweise in verschlüsselter Form überträgt. Dass der Messenger andere Daten als die genannten unverschlüsselt versendet, konnten sie jedoch ausschließen. Verfügbarkeit und Kosten: Die App der kanadischen Firma Blackberry ist mit dem eigenen Betriebssystem des Anbieters nutzbar, aber auch mit Android und iOS. Sie ist auf allen Plattformen kostenfrei. Line ![]() Datenschutz-Bewertung: sehr kritisch Datenübertragung: Line bietet keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, daher kann der Anbieter die Nachrichten der Chattenden mitlesen. Adressbucheinträge darf die App nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers übertragen. Die App ist auch verwendbar, wenn der Nutzer dem Auslesen seines Adressbuchs nicht zustimmt. Zwischen den Versionen für Android und iOS bestehen Unterschiede: Die Android-App sendet die Seriennummer (IMEI) des Geräts unverschlüsselt an Dritte. Etwas weniger problematisch ist die iOS-Variante: Sie teilt Dritten zwar die IDFA, eine eindeutige Identifikationsnummer des Geräts, unverschlüsselt mit – allerdings kann der Nutzer die IDFA ändern oder ihre Freigabe untersagen. Auf Apple-Geräten, die ein älteres Betriebssystem als iOS 7 haben, versendet die App zusätzlich die nicht änderbare WLAN-Netzwerkadresse – wenn auch in verschlüsselter Form und nicht an Dritte, sondern lediglich an den App-Anbieter. AGB: In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen gestattet sich der Anbieter, die Bestimmungen jederzeit sofort zu ändern ohne Nutzer über die Neuerungen zu informieren. Transparenz: Line ist nicht quelloffen, daher konnten die Testen zwar ausschließen, dass die App weitere Daten unverschlüsselt überträgt. Eine vollständige Analyse des verschlüsselten Datenverkehrs war jedoch nicht möglich. Verfügbarkeit und Kosten: Die App stammt von einem japanischen Anbieter, ist kostenlos und kann auf mobilen Geräten mit Android, iOS, Windows Phone, Firefox OS, Blackberry sowie mit einigen Nokia-Modellen verwendet werden. Quelle:Stiftung Warentest ------------------ Zuletzt editiert von Vojnik am 27.02.2014 um 13:52 Uhr (1x Editiert)
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